Mit „Fellou“ tritt ein neuer Browser auf den Plan, der sich dem Trend sogenannter „agentischer KI-Systeme“ anschließt – also Anwendungen, die nicht nur Informationen bereitstellen, sondern auch aktiv Aufgaben im Namen des Nutzers übernehmen. Fellou versteht sich als „Mobile AI Browser“, der verschiedene Schritte im digitalen Alltag automatisiert und strukturiert.
Ein Browser, der Aufgaben übernimmt
Im Zentrum der Anwendung steht die Idee, den Browser als aktiven Assistenten zu gestalten. Nutzer geben einfache Anweisungen in natürlicher Sprache – zum Beispiel Recherchen, Formularausfüllungen oder Buchungsvorgänge – und Fellou übernimmt anschließend die Umsetzung über verschiedene Websites hinweg. Dabei kommt ein KI-gesteuertes System zum Einsatz, das Inhalte nicht nur analysiert, sondern gezielt Aktionen ausführt.
Besonders hervorzuheben ist die Fähigkeit zur sogenannten „Cross-Page Task Execution“: Das System kann auf mehreren Webseiten gleichzeitig arbeiten, etwa um Daten zusammenzutragen oder Schritte in unterschiedlichen Tabs automatisch auszuführen. Nutzerberichte dokumentieren etwa den erfolgreichen Einsatz bei automatisierten Logins auf Plattformen wie GitHub oder bei der Navigation durch komplexere Websites.
Visuelle Zusammenfassungen und paralleles Arbeiten
Ein weiteres zentrales Merkmal ist die Funktion „Deep Search“, bei der Fellou Inhalte mehrerer Webseiten durchsucht und anschließend visuell aufbereitete Zusammenfassungen generiert. Auch Seiten, die eine Anmeldung erfordern, sollen – sofern Zugangsdaten bereitgestellt werden – in diese Recherchen einbezogen werden können.
Ergänzt wird das durch ein sogenanntes „Shadow Workspace“-Modul. Hierbei können Aufgaben im Hintergrund weiterlaufen, während der Nutzer an anderer Stelle im Browser arbeitet. Laut Anbieter ermöglicht das einen hohen Grad an Multitasking und Produktivität.
Entwicklerzugang und Sprachsteuerung
Für technikaffine Anwender oder Unternehmen bietet Fellou zusätzlich ein sogenanntes „Eko Framework“, über das sich eigene KI-Agenten mit benutzerdefinierten Workflows entwickeln lassen. Diese können über Sprachkommandos aktiviert werden und ermöglichen so komplexe Automatisierungen direkt im Browserumfeld.
Einordnung und Verfügbarkeit
Mit seinem Fokus auf Automatisierung und agentengesteuerte Interaktionen positioniert sich Fellou an der Schnittstelle zwischen klassischem Webbrowser und digitalem Assistenten. Die Entwickler versprechen eine signifikante Zeitersparnis bei Recherche- und Routinetätigkeiten – sprechen teils von bis zu 90 Prozent.
Aktuell befindet sich das Projekt in einer geschlossenen Testphase, die Nutzung erfolgt derzeit nur auf Einladung. Angaben zu Preisen oder einem allgemeinen Marktstart wurden bislang nicht offiziell gemacht.
Ob Fellou damit langfristig etablierte Werkzeuge wie Chrome oder Safari im Alltag ergänzen oder ersetzen kann, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch: Der Trend zur agentischen Web-Nutzung ist deutlich erkennbar – und Fellou liefert einen interessanten Beitrag zur Diskussion.
