Was ist eigentlich „agentische KI“?

Künstliche Intelligenz (KI) begegnet uns heute überall – in Chatbots, Suchmaschinen, Navigation oder beim Sortieren von Fotos. Doch in den letzten Monaten rückt ein neuer Begriff verstärkt ins Rampenlicht: agentische KI. Was verbirgt sich dahinter?

Von reaktiver KI zur handelnden KI

Bisherige KI-Systeme reagieren meist nur auf Anfragen: Wir geben etwas ein, die KI antwortet. Das ist praktisch, aber passiv. Agentische KI geht einen Schritt weiter – sie handelt selbstständig, verfolgt Ziele und kann dabei komplexe Aufgaben eigeninitiativ lösen.

Was macht eine KI „agentisch“?

Der Begriff „agentisch“ stammt vom englischen „agent“ – ein Handelnder. Eine agentische KI ist also nicht nur ein Werkzeug, sondern ein digitaler Akteur. Sie:

  • Plant Aufgaben in mehreren Schritten,
  • trifft Entscheidungen ohne jede Eingabe von außen,
  • führt Handlungen aktiv aus, z. B. Software bedienen, Daten analysieren, E-Mails schreiben oder Termine organisieren,
  • und lernt aus Rückmeldungen, um beim nächsten Mal besser zu werden.

Ein Beispiel: Eine agentische KI bekommt das Ziel, eine Marktanalyse zu erstellen. Sie sucht selbst nach Datenquellen, wertet Inhalte aus, erstellt Diagramme und formuliert am Ende eine fertige Präsentation – ohne dass der Mensch jeden Schritt vorgeben muss.

Mit Agenten a la James Bond hat „agentische KI“ nicht viel zu tun.

Warum ist das wichtig?

Agentische KI hat das Potenzial, viele Berufe grundlegend zu verändern – nicht durch Automatisierung einzelner Aufgaben, sondern ganzer Prozesse. Sie wird nicht nur Tools nutzen, sondern Tools orchestrieren. Unternehmen könnten sie etwa einsetzen, um komplette Workflows in Marketing, Kundenservice oder Forschung autonom ablaufen zu lassen. Aber auch für Privatpersonen bildet agentische KI eine neue Basis für viele Anwendungszwecke. Zum Beispiel eine Hotelbuchung: Gib der KI die Stadt, das Datum und das Budget vor und die Buchung wird für dich erledigt.

Chancen und Risiken

Die Möglichkeiten sind faszinierend – aber auch herausfordernd. Denn je mehr Entscheidungsfreiheit eine KI hat, desto wichtiger wird es, Vertrauen, Transparenz und Kontrolle zu gewährleisten. Agentische KI wirft Fragen auf: Wer ist verantwortlich, wenn etwas schiefgeht? Wie stellt man sicher, dass die KI im Sinne des Menschen handelt?

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  1. Sebastian
    6 Monaten ago

    Meiner Meinung nach wird das das nächste Big Thing. Online Shopping (z.B. Wocheneinkauf von Lebensmittel) wird nahezu autonom von der KI gemacht werden. Oder irgendwo einen Termin buchen zB. Arzt oder in der Garage wird künftig komplett von der KI erledigt werden.

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