Künstliche Intelligenz ist längst mehr als ein Zukunftstrend – sie verändert bereits heute unsere Arbeitswelt. Doch während Konzerne zunehmend auf KI setzen, bleiben kleine und mittlere Unternehmen (KMU) oft außen vor. Zu komplex, zu teuer, zu wenig greifbar – so lauten häufig die Hürden. Genau hier setzt das Forschungsprojekt LLM4KMU an: Es bringt die Potenziale großer Sprachmodelle (Large Language Models, LLMs) direkt in den Mittelstand.
Brücke zwischen Forschung und Praxis
LLM4KMU steht für „Large Language Models für kleine und mittlere Unternehmen“ – ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Projekt, das einen praxisnahen Wissenstransfer ermöglicht. Ziel ist es, KMUs einen niedrigschwelligen Zugang zu generativer KI zu eröffnen. Gemeinsam mit Forschungspartnern, Innovationsagenturen und Industrievertretern werden konkrete Anwendungsszenarien entwickelt und erprobt.
Im Zentrum stehen dabei sogenannte Domänen-LLMs – also KI-Modelle, die speziell auf branchenspezifische Anforderungen zugeschnitten sind. Ob im Maschinenbau, im Rechtswesen oder in der Verwaltung: Die Einsatzmöglichkeiten reichen von automatisierter Texterstellung über intelligente Dokumentenanalyse bis hin zur semantischen Suche im firmeneigenen Wissensbestand.
Erprobt in der unternehmerischen Realität
Was das Projekt besonders macht: Es bleibt nicht bei der Theorie. In Pilotprojekten wird der Einsatz von LLMs direkt im Unternehmenskontext getestet – und zwar so, dass Datenschutz, IT-Sicherheit und wirtschaftliche Machbarkeit von Anfang an mitgedacht werden. KMUs erhalten Werkzeuge, um ihre eigenen Wissensbestände KI-kompatibel aufzubereiten – etwa durch sogenannte RAG-Architekturen (Retrieval-Augmented Generation), bei denen das Sprachmodell gezielt mit unternehmensinternem Wissen kombiniert wird.
Demokratisierung von KI
„Mit LLM4KMU wollen wir dazu beitragen, dass generative KI kein Privileg großer Tech-Konzerne bleibt“, sagt ein Projektverantwortlicher. Die Vision: Ein Ökosystem, in dem mittelständische Unternehmen KI nicht nur nutzen, sondern aktiv mitgestalten – etwa durch eigene Datensätze, eigene Modelle oder offene Schnittstellen.
Ein Blick in die Zukunft
Noch steht LLM4KMU am Anfang, doch erste Ergebnisse sind vielversprechend. Unternehmen berichten von messbaren Effizienzgewinnen, reduzierten Fehlerquoten und völlig neuen Möglichkeiten in der Kundenkommunikation. Parallel entstehen Schulungsmaterialien, Best Practices und Open-Source-Komponenten, die auch über das Projekt hinaus Wirkung entfalten sollen.