Midjourney im Test: Was kann der Bild- und Videogenerator?

Im Bereich Bild- und Videogenerierung werden aktuell branchenweit laufend eindrückliche Fortschritte erzielt. Ein bekannter KI Bild- und Videogenerator ist Midjourney. Doch wie funktioniert das KI Tool und was taugt es? Wir machen den Test.

Bilderstellung mit Midjourney

Im Gegensatz zu vielen anderen KI Tools am Markt bietet Midjourney kein kostenloser Account an. Wer das Tool nutzen will muss also bereits zu Beginn seine Kreditkarte zücken. Das günstigste Abo ist der Basic Tarif welche 10 US Dollar / Monat kostet.
Der Start in die Bildgenerierung ist einfach. Wie bei vielen anderen Generatoren auch, wird einfach ein entsprechender Prompt mit seinem Wünschen eingegeben und schon macht Midjourney erste Vorschläge. Wir starten mit dem Prompt „Eine deutsche Curry Wurst. Realistisches Video. Wenig rotes Paprikapulver wird auf die Wurst gestreut. Im Hintergrund der deutsche Bundestag. Ein blauer BMW fährt vorbei.“ Das Resultat ist folgendes KI generierte Bild:

Nach einem ersten Wurf kann das Bild verfeinert werden. Soll Midjourney inhaltlich Änderungen vornehmen wird einfach der Prompt angepasst und die Generierung erneut angestossen. So wollen wir nun nicht wenig rotes Paprikapulver drauf sondern viel gelbes Curry. Wir passen den Prompit wie folgt an: „Eine deutsche Curry Wurst. Realistisches Video. Viel gelbes Currypulver wird auf die Wurst gestreut. Im Hintergrund der deutsche Bundestag. Ein blauer BMW fährt vorbei.“. Midjourney generiert nun unter anderem folgendes Bild:

Videogenerierung mit Midjourney

In Midjournley lassen sich auch Videos generieren welche mittels Text to Video erstellt werden. Auch hier ist der Ausgagspunkt also ein Prompt welcher der KI entsprechende Anweisungen gibt. Wir setzen auf unser bestehenden Curryurst, Bundestag, BMW Bild auf und lassen uns das automatisch von Midjourney animieren. Wir passen den bestehenden Prompt also nicht an und klicken auf „Animated“ in Midjourney. Das Ergebnis ist wie folgt:

Das generierte Video überzeugt durch seine realistische Anmutung. Im Gegensatz zu anderen Videogeneratoren wie leonardo.AI kann Midjourney keine Soundeffekte oder sonstige passende Audioinhalte generieren.
Das Video kann nun wahlweise erneut angepasst oder auch verlängert werden.

Bild- und Videogenerierung von bestehender Datei

In Midjourney besteht auch die Möglichkeit, von einer bestehenden Bilddatei starten zu können. Im Gegensatz zur vorherigen Variante wird also die Grafik nicht komplett durch die KI von null generiert sondern basierend auf einem Ausgangselement.

Wir machen einen Test mit einem Foto aus einer modernen Büroräumlichkeit. Das Ausgangsbild sieht wie folgt aus:

Basierend auf dem Ausgangsbild soll nun eine Animation erstellt werden. Wir geben dazu folgenden Prompt ein: „Du bewegst dich ganz langsam in Richtung TV, der TV schaltet sich plötzlich ein und ein Film über Mäuse wird gestarte“. Das Ergebnis ist wie folgt:

Midjourney hat den Prompt verstanden und korrekt umgesetzt. Das Ergebnis kann sich definitiv sehen lassen. Die Generierung des Videos hat rund 30 Sekunden gedauert.

Machen wir ein weiteres Beispiel. In diesem Fall verwenden wir ein gut 10 Jahre altes Ferienfoto vom Brandenburger Tor in Berlin. Das Ausgangsbild ist wie folgt:

Wir geben Midjourney nun folgenden Prompt in der Videogenerierung mit: „Ein Elefant läuft über den Platz. Am Himmel fliegt ein grosser Flieger vorbei. Die Menschen winken dem Flieger zu..“ Einige Sekunden später liefert und das KI-Tool folgendes Ergebnis:

Erstaunlich gut schafft es hier Midjourney, die sich auf dem Foto befindlichen Personen zu animieren und ins „Drehbuch“ realistisch einzubinden. Etwas weniger realistisch scheint die Flugbahn des Flugzeugs zu sein. Interessant ist die Schattenbildung am Gebäude welche realtiv passend erscheint. Gelungen ist der Elefant welcher sich über den Platz bewegt.

Erstellen von Comic Figuren

Neben der Generierung von realistischen Bild- oder Videoaufnahmen rühmt sich Midjourney insbesondere auch bei fiktivem Grafikmaterial stark zu sein. In der Praxis ist Midjourney in der künstlerischen und kreativen Szene beliebt. Machen wir also einige Tests:

Starten wir mit einem eher einfacheren Beispiel. Wir hätte gerne eine Art Holzfigur generiert gehabt. Wir verwenden folgenden Prompt für die KI: „Erstelle eine Comicfigur welche aussieht wie aus Holz geschnitzt. Ein Zwerg auf einem Pferd. In der Hand eine Fackel. Er lacht.“ Ergebnis:

Auch hier möchten wir gerne eine Animation generieren und verwenden den gleichen Prompt. Dieser beinhaltet eigentlich keine Anweisungen was nun effektiv geschehen soll. Die KI erstellt somit ein eigenes Drehbuch. Ergebnis:

Das Video zeigt nun eine Szene welches zum Kontext passt. Die KI hat somit verstanden, dass das wohl passendste Drehbuch ein kurzer Ausritt sein soll. Wir wollen nun aber auf das Drehbuch Einfluss nehmen und möchten, dass das Pferd auf die Hinterbeine geht und die Fackel zu Boden fällt. Wir passen den Prompt also wie folgt an: „Erstelle eine Comicfigur welche aussieht wie aus Holz geschnitzt. Ein Zwerg auf einem Pferd. In der Hand eine Fackel. Er lacht. Das Pferd geht auf die Hinterbeine. Die Fackel fällt zu Boden.“ Ergebnis:

Fazit

Midjourney macht einfach Spass. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Innert Sekunden können Currywürste und BMWs vor dem deutschen Bundestag platziert werden mit nur einer kurzer Texteingabe. Die Bild- und Videogenerierung mittels Texteingabe funktioniert schnell und intuitiv. Die Ergebnisse insbesondere auch bei der Videogenerierung sind gut. Deutsche Prompts scheint Midjourney sehr gut zu verstehen. Dies ist längst nicht selbstverständlich wie andere Testbericht auf nexano zeigen. Ein Wehmutstropfen bleibt der fehlende Free Account. Mit kostenlos ausprobieren ist nicht. Wer Midjourney testen will, muss mindestens ein Basis Monatsabo für 10 Dollar lösen.